, Merz Joachim

Aktivitas - Litteris

Die nächste Quartalslektüre ist lesebereit! - "Der Schuss auf die Kanzel" von Hermann Burger - Termin folgt

Die neue Lektüre stammt von einem der schillerndsten Argovern, nämlich Hermann Burger. Im Schuss auf die Kanzel wird erzählt, wie und warum der Hilfs-Totengräber Umberer den Pfarrer Schmuhel auf der Kanzel erschossen hat, wobei dies praktisch die einzige Reminiszenz an Conrad Ferdinand Meyer ist. Es wird enthüllt, dass tatsächlich der Autor Peter Stirner das Buch Schilten geschrieben habe, und es wird auch enthüllt, mit welchen Intrigen ihm die Kirchgemeinde Quittigen (ein leicht zu durchschauendes ‘Küttigen’!) den Aufenthalt als Mieter im Pfarrhaus schwer machte. Eine Provinzposse, wie sie sich täglich ereignet. Burger gelingt der Ausbruch aus der Provinz nur im literarischen Versteckspiel, indem er gleich zwei Pseudonyme als Autorschaft seines grossen Romans vor sich selber stellt. Und selbst dann hat man den Eindruck, dass die Provinz in der Form der Kirchgemeindevorsteherschaft den sensiblen Autor Burger mehr getroffen hat, als er es wahrhaben will. Eine Rechtfertigungsschrift vordergründig, eine weitere literarische Rache im Hintergrund?